Kaffee aufbrühen
#Kaffeewissen

Wir stellen vor: 6 kreative Recycling-Ideen mit Kaffee

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Die Redaktion

Ein Beitrag von Die Redaktion in der Kategorie #Kaffeewissen vom 4. April 2016

Kaffee gehört zu den populärsten Getränken überhaupt. Und gerade deshalb erscheinen immer wieder kreative Innovationen, interessante Recycling-Konzepte, außergewöhnliche Cafés und inspirierende Menschen rund um das Thema Kaffee. Heute stellen wir euch 6 kreative Recycling-Konzepte vor!

1. Kaffeeform – Die Kaffeetasse aus Kaffeesatz

Kaffeeform. Tassen

Was verrückt klingt ist tatsächlich möglich. Der Berliner Julian Lechner kam während seines Studiums in Italien auf die Idee mehr mit Kaffeesatz anzufangen als ihn wegzuwerfen. Sein hoher Kaffeekonsum und der dadurch entstehende Haufen an Kaffeesatz sollten doch irgendwie anders zu verwenden sein.

Nach drei Jahren Tüfteln war die Lösung gefunden. Aus recyceltem Kaffeesatz und Biopolymer, einem nachwachsenden Rohstoff, gelang es ihm ein festes Material herzustellen. 2015 launchte er seine ersten Espressotassen aus dem neuartigen Material. Die Firma Kaffeeform war geboren. Die Tassen erinnern durch ihre marmorierte Optik an Holz und sind extrem stabil. Sie können sogar in der Spülmaschine gereinigt werden oder mal herunterfallen. Besonders fasziniert hat uns, dass sie sehr leicht sind und auch noch einen leichten Kaffeeduft verströmen.

Nach dem Launch der Firma 2015 bietet Kaffeeform inzwischen zwei verschiedenen Größen der Kaffeetassen an. Seinen Cappuccino kann man nämlich jetzt auch genüsslich aus ihnen schlürfen. Die Firma fertigt ihre Produkte übrigens zu 100% in Deutschland mit Kaffee aus Berliner Gastronomien. Und wenn das nicht schon cool genug wäre: Kaffeeform unterstützt auch noch soziale Projekte in dem es seine Versandlogistik in einer Werkstatt von Menschen mit Behinderung abwickeln lässt. Kaffeeform ist innovativ, lokal, sozial, umweltfreundlich und echt ziemlich cool! www.kaffeeform.com

2. Reduce. Reuse. Grow - Der Kaffeebecher, der es in sich hat

In der heutigen Zeit nehmen sich viele Menschen keine Zeit mehr für ihren Kaffeegenuss und so heißt es meistens “… aber bitte to go!”. Grundsätzlich nichts verwerfliches und der perfekter Begleiter auf dem Weg zur Arbeit. Aber was passiert mit dem ganzen Abfall?

Mit dem Auftrag die Umwelt zu schützen hat das 4-Mann-Unternehmen Reduce.Reuse.Grow Pappbecher entworfen, die zum einem biologisch abbaubar sind und darüber hinaus bis zu einer Tonne Sauerstoff produzieren sollen. Wie das gehen soll? In den Wänden der Becher sind Pflanzensamen eingebettet. Nach dem Kaffeegenuss soll der Becher für 5 Minuten in Wasser eingeweicht und anschließend eingepflanzt werden, sei es in der freien Natur, in Gemeinschaftsgärten oder im eigenen Garten. Wenn man keinen grünen Daumen hat, kann man die Becher auch in einen eigens dafür vorgesehene Behälter werfen und Reduce.Reuse.Grow kümmert sich um die Gartenarbeit.

Auf einer Karte wird eingezeichnet, wo der Baum gepflanzt wurde, damit man sein Wachstum die ganze Zeit über verfolgen kann. Dann heißt es nur noch abwarten bis der Baum wächst und gedeiht. So schließt sich, unserem Motto entsprechend, der Kreis: Holz ist Hauptbestandteil von Pappbechern, aus welchen wiederum Wort wörtlich neue Bäume wachsen. Wir halten das für eine äußerst kreative und nachhaltige Idee.

Mittels Crowdfunding ist es Reduce. Reuse. Grow gelungen, genug Geld für die Umsetzung ihres Projekts zu gewinnen. Schau dir hier ihre Kickstarter Kampagne an:

3. GroCycle - Was haben Austernpilze mit Kaffee zu tun?

Auf Kaffee will niemand mehr verzichten, doch was passiert mit dem ganzen Abfall der dadurch entsteht? Alleine in Deutschland werden immerhin jährlich 20 Millionen Tonnen Kaffeesatz produziert. Man könnte wahrscheinlich die Zukunft der ganzen Menschheit voraussagen, aber in Wirklichkeit landet der Kaffeesatz meist ungenutzt auf den Müll. Schade, denn der vermeintliche Abfall besitzt immer noch einen hohen Anteil an wertvollen Antioxidantien und Nährstoffen, die den perfekten Nährboden für Pflanzen bilden.

„Eine unnütze Verschwendung“ dachten sich die Engländer Adam und Eric und haben mit GroCycle ein charmantes Konzept für Feinschmecker entwickelt, das bereits seit 2011 umgesetzt wird: Sie holen den Kaffeesatz mit dem Rad direkt bei den Cafés ab, bereiten die Kaffeeabfälle auf und züchten daraus geschmackvolle Austernpilze.

Viele Restaurants in England werden mittlerweile schon mit den Austernpilzen beliefert, die leckere Gerichte aus den Pilzen zaubern. Hier gibts’ die Austernpilze jetzt auch für Zuhause. Delicious! Erfahre mehr unter grocycle.com.

4. RITI-Printer - die pflanzliche Art zu Drucken

Mit Kaffeeäbfällen kann man noch viel mehr machen als Austernpilze zu züchten. Wer hätte gedacht, dass Kaffee sogar die lösungsmittelbasierte Druckertinte ersetzen kann? Genau das hat Jeon Hwan Ju nämlich mit seinem sogenannten RITI Printer, den er auf der Greener Gadgets Design Competion vorgestellt hat, möglich gemacht.

Der RITI Printer funktioniert allein mit den Überresten deines Kaffees, die in den kleinen Behälter gefüllt werden. Man selbst muss die Energie zum Drucken aufwenden, indem man den Behälter zügig von links nach rechts bewegt. Heraus kommen soll ein präzise bedrucktes Papier, das darüber hinaus noch himmlisch riecht. Wir fragen uns, ob das Ganze auch wirklich so einwandfrei funktioniert und würden es am liebsten selbst ausprobieren. Nicht desto trotz steht fest: Die Idee finden wir genial, denn sowohl Natur als auch der Geldbeutel bleiben verschont.

5. decafé - Kaffeesatz recycled

In unserer sogenannten Wegwerfgesellschaft gewinnt der Prozess des Upcyclings immer mehr an Bedeutung. Upcycling beschreibt dabei die Umwandlung von Abfallprodukten in neuwertige Produkte. Als bestes Beispiel ist an dieser Stelle der Designer Raúl Lauri zu nennen. Er stellt ziemlich stylische Möbel aus dem Rückstand, der beim Kaffee machen entsteht, her. Wie er den Kaffeesatz genau zu dem robusten Material weiterverarbeitet, bleibt jedoch sein Geheimnis. Fest steht, dass der Kaffeesatz in Verbindung mit bestimmten Bindemitteln so gepresst werden kann, dass er sich sogar für Sitzmöbel eignet. In letzter Zeit hat der spanische Designer mit seiner Lampen-Produktlinie decafé Aufsehen erregt. Mit den Kaffeesatz-Lampen heimste er eine Menge an Preisen ein, einerseits wegen dem speziellen Designentwurf und andererseits wegen dem ausergewöhnlichen Material, das er verwendet. Und das Beste an seinen Produkten ist, dass sie einen angenehmer Kaffee-Geruch verströmen – ein Designerstück für alle Sinne!

6. Bio-bean - Mit Kaffeebohnen heizen?

Mit Kaffee kann man noch so viel mehr machen als ihn morgens aufzubrühen. Deshalb wollen wir dir zu guter Letzt das Konzept von Arthur Kay, dem Gründer von Bio-bean, vorstellen. Er stellt aus Kaffeeabfällen nachhaltigen Biobrennstoff in Form von Heiz-Pellets her, die in London schon ganze Gebäude beheizen. Nachdem die Kaffeesätze getrocknet sind, werden die Kaffeeöle herausgefiltert und zu Pellets gepresst, welche eine extrem hohe Wärme erzeugende Eigenschaft besitzen. Bye Bye Heizöl! Mittlerweile werden in England schon Tonnen von ungenutzten Kaffeesätzen, von lokalen Kaffees und Bürokomplexen, in den unverzichtbaren Biobrennstoff umgewandelt. Lediglich die geringen Administrationskosten müssen übernommen werden. Dafür können die Büros und Cafés, je nachdem wie stark ihr Kaffeekonsum ausfällt, ausschließlich mit den Kaffee-Pellets heizen. Und mit jeder Tonne werden laut Bio-bean insgesamt 6,8 Tonnen CO2 Emmissionen eingespart. Das findet selbst der erst 24-Jährige Kay unglaublich und fragt sich: “There’s no reason why this thing couldn’t be done around the world.” – eine berechtigte Frage!

Er hat auch schon sein nächstes Projekt geplant: Biodiesel für Autos, der aus Kaffee gewonnen wird. Wer hätte gedacht dass soviel Energie in den kleinen braunen Bohnen steckt? Erfahre mehr unter www.bio-bean.com.

Hast du von einer nachhaltigen Kaffee-Innovation gehört, die dich begeistert? Dann schreibe uns gerne eine Mail an hallo@coffeecircle.com.

In diesem Video verraten wir 5 einfache Tipps für besseren Kaffee!