Coffee Guide Breslau
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Coffee Guide: 7 Tipps für richtig guten Kaffee in Breslau

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Breslau ist 2016 Kulturhaupstadt Europas und hat in den letzten Jahren eine große Szene mit vielen kleinen Kaffees und Röstereien aufgebaut. Dies ist auch an mir nicht spurlos vorbeigegangen und so ist mein Kaffeekonsum mit der Anzahl der neu eröffneten Lokale stetig gestiegen. In diesem Artikel zeige ich euch meine Favoriten!

Café Targowa

An diesem kleinen und unscheinbaren Stand mit der Nummer 11 in der Breslauer Markthalle habe ich vor einigen Jahren meinen ersten Kaffee in dieser Stadt getrunken und so soll auch dies mein erster Tipp im Coffee Guide sein.

Vorbeigeschlängelt an Obst-, Gemüse- und Trauerkranzständen findet man den Stand vom Haupteingang aus gesehen hinten links. Mein erster hier bestellter Kaffee, es war ein Cappuccino, war der Anstoß, um mehr über die Welt des Kaffees zu erfahren. Und für einen „Coffeegossiptalk“ ist dies der perfekte Ort.

Für den Coffee Guide kehrte ich mit meinen Bruder im Schlepptau zum Cafe Targowa zurück und ließ mir dieses mal einen Kaffee aus der Aeropress vom Besitzer und offiziellem Aeropress-Weltmeister (2016) Filip Kucharczyk höchstpersönlich zubereiten. Normalerweise bin ich ein Fan von Espresso und Cappuccino, aber wann bereitet einem schon mal ein Weltmeister seine Spezialität zu? Und so entschied ich mich für eine fruchtige Geschmackrichtung für die Filip kenianische Kaffeebohnen aus dem Five Elephant in Berlin ausgewählt hat. Dies war mein erster Aeropress Kaffee und es war ein wirklich interessantes Geschmackserlebnis mit sehr ausgeprägten Zitrusnoten. Mein Bruder bestellte sich einen Cappuccino mit Hafermilch und war ebenso vom Geschmack sehr begeistert. Sogar Latte-Art zauberte Filip in den Cappuccino, auch wen dies mit Hafermilch schwieriger ist.

An seinem Stand kann man neben einer kleinen Auswahl an Kaffeeutensilien auch Kaffee der Marke Czarny Deszcz (deut. Schwarzer Regen) dessen Mitbegründer Filip ist, sowie einer wechselnden Auswahl anderer Marken erwerben. Bei meinem Besuch waren dies etwa Kaffee von CoffeeProficiency und von CoffeeRoasters.

Tipp: Wer den Kaffee to go bestellt kann ihn, einmal nur die Straße querend, direkt an der Oder mit einem herrlichen Panoramablick auf die Dominsel genießen oder sich gleich zum nächsten kleinen Kaffee über die Insel Słodowa aufmachen, an der sich abends bei gutem Wetter die Studenten zum Vorglühen treffen.

Details:

  • Adresse: Cafe Targowa, Hala Targowa – Stoisko 11, ul. Piaskowa 17, 50 – 158 Wrocław
  • Öffnungszeiten: Montag – Freitag: 8 – 18 Uhr | Samstag: 9 – 15 Uhr | Sonntags geschlossen
  • Webseite: https://www.facebook.com/cafetargowa/

Café Rozrusznik

Im Cafe Rozrusznik bekommt man einen klasse Kaffee, um mit viel Schwung in den Tag zu kommen. So in etwa kann man auch die Übersetzung des Namens verstehen (poln. rozrusznik = deut. Anlasser/Starter). Dazu trägt sicherlich auch der Plattenspieler bei, der vom Barista selbst bedient wird und die Gäste in die richtige Stimmung versetzt.

Das kleine Kaffee befindet sich unweit der Oder in der Straße Wojciecha Cybulskiego 15. Die Seitenfassade des Gebäudes in dem es sich befindet gilt durch sein Wandbild als eines der bekanntesten in Breslau.

In einem Container der über die Sommermonate direkt neben das Kaffee gestellt wurde, befindet sich eine lokale Mikro-Rösterei, die den Namen Mała Czarna (deut. Kleine Schwarze) trägt und vom Besitzer Patryk Kłos des Cafe Rozrusznik betrieben wird. Die Kaffeebohnen werden dort in kleinen Mengen geröstet und landen nebenan frisch gemahlen in der Tasse. Ich habe mir einen Cappuccino mit frisch gerösteten Bohnen aus Brasilien gegönnt. Vom Geschmack dominierten Noten von Kakao, sowie bittere Schokolade. Da ich mir darüber aber nicht so sicher war, hat mir der Barista netterweise noch einen Espresso zubereitet, der meine Vermutung bestätigt hat.

Auch hier war ein Plausch über Kaffee und die Breslauer Kaffeeszene drin und so habe ich vom Besitzer erfahren, dass er in naher Zukunft plant seine eigene kleine Rösterei zu eröffnen.

Tipp: An Altweiberfastnacht werden u.a. im Cafe Rozrusznik leckere Pfannkuchen mit Pflaumenfüllung nach Lemberger Art verkauft für die die Bewohner der Stadt gerne Schlange stehen. Wer energiegeladen die Stadt aus der Vogelperspektive sehen will, der macht sich zur Elisabethkirche auf. Der grandiose Ausblick entschädigt für die vielen Stufen des Aufstiegs.

Details:

Cocofli – books art cafe wine bar

Das Cocofli stand schon lange auf meiner Liste und war ein Tipp einer guten Freundin. Es ist eine schöne und gemütliche Kaffeebar in der ul. Włodkowica. Wie schon das Schaufenster am Eingang verrät werden hier vier verschiedene Aufbrühmethoden angeboten: Chemex, Drip, Aeropress und Espresso.

Meine Wahl fiel auch hier auf einen Cappuccino, der mit Bohnen der Breslauer Marke Czarny Deszcz (deut. Schwarzer Regen) und der Sorte Wroclawski Klassyk (deut. Breslauer Klassiker) zubereitet wurde. Die Kaffeebohnen dieser Sorte kommen aus Guatemala und Kolumbien und werden in Krakau geröstet. Im Cappuccino dominierten leichte Kakaonoten und im Nachgeschmack halbbittere Schokolade.

Im Cocofli gibt es neben Kaffee, Wein und Kuchen auch ausgewählte Bücher, die man zum Getränk seiner Wahl entspannt lesen oder auch gleich kaufen kann. Die Besitzer sind zugleich Herausgeber von Kinderbüchern, die ebenso im Regal stehen. Zudem bietet das Cocofli ein reichhaltiges kulturelles Programm mit Konzerten, Lesungen und Ausstellungen für Groß und Klein an.

In den warmen Sommermonaten bauen viele Bars uns Kaffees in Breslau Terrassen vor ihr Lokal, wie auch das Cocofli und so kann man den Kaffee bei Sonnenschein angenehm genießen.

Tipp: In der Gegend um das Cocofli gibt es viele Innenhöfe zu entdecken in denen sich zahlreiche hippe Bars und Restaurants befinden. Zudem befindet sich in einem etwas unscheinbaren Durchgang eine Outdoor-Ausstellung mit restaurierten Neonschriftzügen aus kommunistischen Zeiten, die vor der Zerstörung gerettet wurden und bei Dunkelheit im alten Glanz erleuchten.

Details:

  • Adresse: Cocofli, Ul. Pawła Włodkowica 9, 50 – 072 Wrocław
  • Öffnungszeiten: Montag – Sonntag: 10 – 24 Uhr (wechselnde Öffnungszeiten)
  • Webseite: https://www.facebook.com/Cocofli/home

Kawalerka Cafe

Das Kawalerka Cafe ist ein kleiner hipper Ort im Retro-Stil umgeben von Instituten der Technischen Universität und mit Blick auf das Breslauer Manhattan (mehrere Hochhäuser die wegen ihrer markanten Fenster auch „Klobrillen“ genannt werden). Der Name des Kaffees leitet sich nicht nur aus dessen Größe und Bedeutung ab (Kawalerka auf deutsch = 1-Zimmerwohnung), sondern ist zugleich ein Wortspiel, da der Name Kawalerka das Wort Kawa beinhaltet, welches auf polnisch Kaffee bedeutet.

Bei einer sehr lockeren Atmosphäre und einer sehr großen Auswahl an Kaffeespezialitäten sowie leckeren Kuchen und Toasts lässt es sich hier gut entspannen. Aus einem Regal kann man Kassetten auswählen die das Lokal beschallen sollen oder sich in Bücher aus den 60-er Jahren vertiefen. Mein Cappuccino wurde auch hier mit Bohnen des Breslauer Klassikers (poln. Wrocławski Klassyk) der Marke Czarny Deszcz (poln. Schwarzer Regen) zubereitet. Die Arabica-Bohnen dieser Sorte kommen aus Guatemala und Kolumbien und haben einen sehr milden und leichten Kakaogeschmack.

An der Bar gibt es aus einem wechselnden Sortiment Kaffeebohnen zu kaufen. Bei meinem Besuch waren dies Bohnen der Marke Mamacoffee aus Tschechien sowie der ungarischen Marke Casino Mocca.

Details:

  • Adresse: Kawalerka Cafe, ul. Benedykta Polaka 12, 50 – 379 Wrocław
  • Öffnungszeiten: Montag – Freitag: 7:45 – 21 Uhr | Samstag & Sonntag: 9 – 20 Uhr
  • Webseite: https://www.facebook.com/KawalerkaCafe/

Etno Cafe Okrąglak

Das Etno Cafe befindet sich in einem kleinen Rondell, welches jegliche Katastrophen wie den 2. Weltkrieg oder die große Jahrhundertflut überstanden hat. Die Bilder an der Decke des kleinen Cafés zeugen davon. Auf dem Weg vom Bahnhof ins Zentrum lohnt sich ein kurzer Zwischenstopp für einen Coffee-To-Go allemal und der Blick ins Gästebuch beweist die Zufriedenheit der Kunden mit dem Kaffee.

Zubereitet wird dieser mit Bohnen der eigenen Hausmarke Etno Cafe, die man auch vor Ort kaufen kann. Sie kommen überwiegend aus Äthiopien, aber auch aus Brasilien und Nicaragua und werden in der eigenen Rösterei, die sich unweit des Breslauer Fußballstadions befindet, geröstet. Bei meinem Besuch standen Bohnen aus Brasilien bereit und so kam für meinen Cappuccino die Sorte Catuai 144 in Frage dessen Bohnen einen leichten nussigen Geschmack aufweisen.

Möchte man das Getränk seiner Wahl in dem historischen Lokal selbst genießen, so tut man dies mit Blick auf den städtischen Trubel und vorbeirauschenden Straßenbahnen. Bei gutem Wetter kann man sich auch in die Liegestühle vor dem Café setzen.

Tipp: Architektur- und Shoppingfans erfreuen sich des in Sichtweite befindlichen Kaufhauses Renoma. Es wurde 1930 von der Familie Wertheim aus Berlin erbaut, 2009 restauriert und zum schönsten Kaufhaus Polens gekürt. Daran vorbei gelangt man in wenigen Minuten zum Rynek, dem Marktplatz und Mittelpunkt der Stadt, wo sich unzählige Bars und Restaurants befinden. Ein Besuch im Spiż auf ein Bier und Schmalzbrot ist dabei fast schon obligatorisch.

Details:

  • Adresse: Etno Cafe, Pl. Tadeusza Kościuszki, 50 – 996 Wrocław
  • Öffnungszeiten: Montag – Freitag: 7:00 – 21 Uhr | Samstag: 9:30 – 21 Uhr | Sonntag: 11 – 19 Uhr
  • Webseite: https://www.facebook.com/etnocafeokraglak

Kawiarnia do czterech razy sztuka Pawilon4Kopul

Ein Tipp vom Aeropress-Weltmeister 2016 Filip Kucharczyk aus dem Cafe Targowa brachte mich zur polnischen Aeropress Meisterin 2015 Justyna Urbańska und damit ins Museum für zeitgenössische Kunst. Es befindet sich direkt neben der bekannten Breslauer Jahrhunderthalle (poln. Hala Stulecia), die UNESCO-Weltkulturerbe ist. Man muss es wissen oder zufälliger Besucher des Museums sein, denn es gibt kein Hinweisschild zu dieser in der großen überdachten Halle befindlichen Kaffeebar. Einzig der Duft könnte einen Hinweis liefern. Will man nicht ins Museum, sondern nur Kaffee trinken so muss man den Herrn oder die Dame an der gläsernen Schleuse um Einlass zum Café bitten.

In einer Ecke dieser riesigen und in weiß gehaltenen Halle wird den Besuchern ein hervorragender Kaffee gebrüht. Dazu gibt es täglich frisch eine Auswahl an leckeren Kuchen. Bestellt man einen Aeropress-Kaffee so darf man sich auch hier die Bohnen aus dem Sortiment aussuchen. Natürlich gibt die nette Barista einen Tipp, falls die Entscheidung doch etwas schwer fallen sollte.

Ich entschied mich für Bohnen aus Ruanda der Londoner Marke Assembly. Wie für afrikanische Kaffees üblich dominierten hier nicht zu starke Zitrusnoten und ein leicht säuerlicher Geschmack, der aber alles andere als unangenehm war. Der Cappuccino meiner Freundin wurde mit Bohnen der Sorte Wroclawski Klassyk (deut. Breslauer Klassiker) der örtlichen Marke Czarny Deszcz gebrüht. Zucker war für diesen Kaffee nicht nötig, den meine Freundin doch mal gerne in den Kaffee gibt. Und so lässt sich der Kaffee in lässiger und moderner Museumsatmosphäre schön genießen.

Tipp: Läuft man vor der Jahrhunderthalle links entlang, so kommt man zur Pergola, einen grün bewachsenen Rundgang um einen Teich mit Fontänen von dessen Ende sich ein toller Blick bietet, den auch Hochzeitspaare zu schätzen wissen. Der japanische Garten befindet sich auch gleich nebenan und lädt zum Verweilen ein.

Details:

Gniazdo

Wie oft bin ich schon an diesem sprichwörtlichen Nest (poln. Gniazdo) direkt gegenüber der Oper vorbeigelaufen und habe es, aus welchen Gründen auch immer, kritisch beäugt. Vielleicht war es auch nur der Gedanke, dass es bestimmt keinen guten Kaffee in der Nähe vom Marktplatz gibt. Doch mal hier hineinzuschnuppern haben mich die Barista der zuvor besuchten Cafés dazu gebracht. Und es hat sich tatsächlich gelohnt.

Zunächst waren wir über die recht große Anzahl von Mitarbeitern erstaunt, jedoch relativierte sich dieses nach einem Blick auf das große Essensangebot und das Buffet. In Regalen direkt am Eingang wird eine große Auswahl an Kaffeebohnen zum Kauf angeboten, ebenso wie Kaffeezubehör für zu Hause.

Es war ein schöner warmer Tag und so überraschte mich der kleine Hinterhof des schicken Altbaus, den ich dort nicht vermutet hätte. Meine Freundin und ich nahmen Platz im begehrten Strandkorb der gerade frei geworden ist und tranken einen sehr milden und im Nachgeschmack schokoladigen Cappuccino. Die Bohnen dazu kamen aus Guatemala und entstammten der Krakauer Marke CoffeeProficiency. Dazu gab es ein Glas Minzwasser, welches für alle Gäste frei zur Verfügung steht.

Tipp: Zum Beine Austreten bietet sich ein Spaziergang am sogenannten Graben (poln. Fosa) an, der an der neu erbauten Breslauer Philharmonie entlang führt. Wer gerade in Breslau angekommen ist und sich hier gestärkt hat, macht sich am besten direkt zum Marktplatz auf.

Details:

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